Prachtvoller Deckelhumpen des Hamburger Barocks

12-lötiges Silber(750/1000)
Hamburg 3. Quartal 17. Jahrhundert
ca. 1.129 g schwer, ca. 21,0 cm hoch
Barock

Der Humpen ist aus getriebenem und gegossenem Silber gearbeitet und innen vollständig sowie außen teilweise vergoldet. Getriebene Blattverzierungen dekorieren den profilierten Standring und Fuß. Den zylindrischen Korpus mit profiliertem Lippenrand ziert ein als plastische Figur gegossener Henkel. Die Wandung ist umlaufend dekoriert mit einer plastisch getriebenen Darstellung des Poseidons, umgeben von Delphinen, Hippokampen und Nereiden. Ein plastischer Granatapfel als Knauf thront auf dem aufgewölbten Scharnierdeckel, der mit einer geteilten Daumenrast ausgestattet ist.

Gepunzt ist der Deckelhumpen mit der Stadtmarke für Hamburg und mit dem Meisterzeichen EH für Erich Hannsen, der 1656 Meister und 1673 Ältermann wurde (Scheffler, Niedersachsen Nr. 911). Ein A unter der Krone steht für den Ältermann, wie in der damaligen Zeit der Vorsteher einer Zunft oder (in Norddeutschland) eines Amtes von Handwerkern oder Kaufleuten genannt wurde.

Werke des Meisters finden sich in Kirchen und Museen, wie z.B. der Moskauer Rüstkammer.

(789) Erworben bei Kunstauktionshaus Schloss Ahlden, Ahlden